Fax und Cloud…. der Zusammenhang zwischen den beiden Begriffen erschließt sich nicht auf den ersten Blick.
Für alle Jüngeren – zwischen zwei Faxgeräten lassen sich Papierseiten hin und herschicken. Der Empfänger scannt ein Blatt Papier, das dann an den Empfänger übertragen und dort ausgedruckt wird. Das ganze passiert über die Telefonleitung mit Hilfe von nervigen Pieptönen (wer schonmal von einem Fax angerufen wurde, versteht wovon ich spreche).
Jetzt kommt diese altehrwürdige Technik in Verruf – sie soll doch wirklich nicht datenschutzkonform sein.
Hier schließt sich dann auch der Bogen zur Cloud, die ja in vielen Fällen auch nicht DSGVO-konform einsetzbar ist. Insbesondere, wenn der Cloud-Anbieter seinen Sitz in den USA hat und Daten dorthin übertragen werden. Hierauf machen Datenschützer schon lange aufmerksam und Unternehmen können empfindliche Strafen drohen.
Wo ist das Problem?
Neu ist das Thema nicht, es wurde nur durch den hessischen Datenschutzbeauftragten wieder auf den Tisch gebracht. Früher basierte die Faxübertragung auf einer vermittlungsbasierten Leitung – Empfänger und Absender waren direkt verbunden. Heute findet die Übertragen meist per VoIP, also über das Internet, statt. Hier gibt es natürlich mehr Angriffsvektoren, wenn auch vielleicht eher theoretischer Natur.
Da ist eher schon der Einsatz von Faxdiensten zu nennen – viele Firmen haben kein klassisches Faxgerät mehr, sondern setzen für den Versand und Empfang auf Online-Dienste. Dieser Dienst hat dann natürlich Zugriff auf den Inhalt des Fax.
Die Lösung?
Auch hier gibt es wieder Gemeinsamkeiten – eine Alternative zum Fax sollen verschlüsselte Emails darstellen. Eine Technologie, die es aufgrund des Mehraufwands bisher einfach nicht geschafft hat, sich durchzusetzen. Die De-Mail Lösung sollte das für jeden einfach möglich machen – allerdings hat die Telekom hier bereits ihren Ausstieg angekündigt, weil das Produkt nicht angenommen wird.
Ähnlich sieht es bei der Cloud aus – eine Alternative zu US-Anbietern wären europäische oder sogar deutsche Clouds. Das Projekt GAIA-X kommt aber auch nicht wirklich in die Gänge. Ironischerweise tut sich die Telekom jetzt mit Google zusammen, um eine Cloudlösung auf die Beine zu stellen.
Fortschritt ausgebremst?
Laut einer Studie des IT-Branchenverbands Bitkom kämpfen viele Firmen immer noch mit der Umsetzung der DSGVO und fühlen sich im Bereich Digitalisierung ausgebremst.
Eine Anpassung der DSGVO an die Gegebenheiten des Marktes wäre dringend erforderlich. Etwas datenschutzrechtlich anzuprangern, ohne nutzbare Alternativen zu nennen, ist nicht zielführend.